STOFFE FAQ // waschen, pflegen, verarbeiten – alles über deine Stoffe!

Stoffe zum Verlieben

Jedes Töpfchen sucht und findet sein Deckelchen. Das ist bei der Auswahl der Stoffe nicht anders. Es gibt sie in Hülle und Fülle, in traumhaften Farben, wohligen Materialien und herausragender Beschaffenheit. Je nach dem ob du noch ein Anfänger in deiner Nähkarriere bist oder schon anspruchsvolle Stücke schneiderst, gibt es genau die Stoffe, die wie für dich gemacht sind: sowohl beim Vernähen, als auch später beim Tragen und Fühlen deiner Kleider.

Damit du ein Gefühl für deinen richtigen Stoff entwickeln, ihm die richtige Pflege und passende Zuwendung zukommen lassen kannst, stellen wir dir in diesem Artikel die beliebtesten Typen unter dem Stoffhimmel vor, zeigen was jeden einzigartig macht und wofür er sich am besten eignet.

Dann steht der Liebe auf den erst Stoffblick nichts mehr im Wege.

 


Jersey - Der Flexible unter den Stoffklassikern

Jersey kann für Anfänger schon eine ganz schöne Herausforderung werden. Es handelt sich um einen äußerst elastischen Stoff, der unter der Maschine gerne mal ein Eigenleben entwickelt, sich leicht verzieht oder ganz vorwitzig seine Ränder einrollt. In seinen Anfängen wurde er aus Wolle angefertigt. Mittlerweile aber gibt es ihn in allen möglichen Erscheinungs- und Mischformen. Jersey tut sich gerne mal mit Viskose, Baumwolle oder gar Seide zusammen, was ihn zu einer sehr attraktiven Wahl macht.

Die Mischungen werden in unterschiedlichen Verfahren hergestellt und lassen sich grob in zwei Arten unterscheiden. Den Single- und den Double-Jersey. Beim Single-Kandidat sind die rechten und linken Maschen im Wechsel gestrickt. Wie bei der heimischen Strickarbeit auch, unterscheiden sich die Vor- und Rückseite in der Optik. Dieser Stoff wird gerne für die Herstellung von T-Shirts verwendet. Er hält warm, ist dehnbar und reagiert äußerst flexibel.

Der Double-Jersey ist aufgrund seiner Vermischung, nämlich entweder glatt links oder glatt rechts, etwas robuster und hochwertiger. Vor- und Rückseite sehen deshalb gleich aus. Der Stoff selbst ist dicker.

Weitere Arten sind das Triple-Jersey, Interlock-Jersey, Jacquard-Jersey sowie Cloqué-Jersey. Alle haben so ihre Eigenheiten. Für den Anfang reicht es jedoch zwischen Single- und Double-Jersey unterscheiden zu können.

Nähen mit Jersey

Der Umgang mit Jersey kann sich ganz unterschiedlich gestalten. Je nachdem wie dick sich der Stoff darbietet. Da Double-Jersey weniger elastisch und robuster ist, kann er in der Praxis etwas leichter zu handhaben sein, als der Single-Jersey. Gegen die kleinen Marotten lässt sich jedoch in der Vorbereitung etwas tun: So kann man den Stoff im Vorfeld sorgfältig bügeln, um zu verhindern, dass sich die Seiten unter der Nadel einrollen.

Am besten kommt bei diesem Stoff eine spezielle Jersey- oder Stretchnadel zum Einsatz. Sie, ist ähnlich einer Stricknadel, vorne stumpf. Das hat den Vorteil, dass sie die Textur des Jersey nicht beschädigt. Um zu verhindern, dass die Nähte nicht reißen, bietet es sich an, die Fadenweite zu verbreitern, d. h. mit einem Dreifach- oder Zickzackstich zu nähen. Bist du im Besitz einer Overlock-Nähmaschine, kann sei dir den Umgang mit Jersey erleichtern.

Was Jersey alles kann

Tuchfühlung! Darin ist der Stoff ganz groß, weil er so saugfähig, atmungsaktiv und dehnbar ist. Aus diesem Grund eignet er sich für sämtliche Kleidungsstücke, die du gerne auf der Haut hast. Hier sei an T-Shirts, Kleider und Hosen gedacht. Auch Baby- und Kinderbekleidung werden gerne aus Jersey hergestellt. Er passt sich aufgrund seiner starken Elastizität einfach perfekt an und überzeugt durch einen hohen Tragekomfort. 

Was dem Stoff gut tut

Zuviel Hitze beim Waschen ist nichts für Jersey. Jedenfalls nicht, wenn der Elasthan-Anteil größer als 10 % ist. Er liebt den Schonwaschgang und das entsprechende Schonwaschmittel. Darüber hinaus ist er kein Freund vom Eco-Waschgang, denn er mag die Reibung mit anderen Kleidungsstücken nicht, wenn zu wenig Wasser in der Trommel ist. Das zahlt er dir im ungünstigen Fall mit beschädigten Fasern zurück. Dein selbstgenähtes Stück sieht dann schnell verschlissen aus, weil an der Oberfläche eine Art leichter Flaum entsteht.

Jersey mag es an der Luft zu trocknen. Auf den Trockner pfeift er und verzieht sich in der Form. Dafür muss er auch nicht gebügelt werden, da es sich bei Jersey um einen recht knitterfreien Stoff handelt. Falls überhaupt. Deswegen stellst du das Eisen nicht allzu heiß ein und probierst die Prozedur zunächst mal an einer unauffälligen Stelle aus.

 


Musselin: Die edle Leinen-Baumwolle für den Sommer

Musselin ist ein leichter Sommerstoff, der sehr robust rüber kommt. Er fällt luftig leicht und hat einen typischen Crinkle-Look, der sich durchs Waschen verstärkt. Musselin ist Webware, die meist aus Baumwolle hergestellt wird. Auf der Haut fühlt er sich angenehm an. Er liegt zart auf wie ein Lufthauch und ist also genau das Richtige für sommerlich warme Tage.

Das wussten auch schon die Frauen ab dem 17. Jahrhundert im Irak zu schätzen. Der Stoff wurde dort vorrangig für Baby- und Windeltücher verwendet. Er wurde immer beliebter, so dass die Frauen ihn auch für sich selbst verwendeten und sich ihre Sommerkleider aus schickem, weißen Musselin schneiderten. Sie waren so angetan, dass sie den Stoff auch im Winter nutzten und das Risiko einer Verkühlung eingingen. Dieses Phänomen wurde auch unter dem Namen der „Musselin-Krankheit“ bekannt.

In der Regel besteht Musselin aus Baumwolle, teilweise auch aus Viskose.

Nähen mit Musselin

Dieser edle Stoff bevorzugt die Vorwäsche, denn erst im Anschluss zeigt er seine wahre Größe. Meist zieht er sich nämlich beim Waschen zusammen. Ärgerlich, wenn man das erst nach dem Vernähen entdeckt. Aus diesem Grund ist es auch kein Fehler, beim Stoffkauf etwas großzügiger zu rechnen.

Als Nadel greifst du entweder nach einer normalen Universal- oder einer Jerseynadel. Die Stichlänge sollte zwischen 3 und 3,5 liegen und der Fußdruck an der Nähmaschine etwas verringert werden. Musselin ist empfindlich, er verzeiht es deswegen nicht so gern, wenn du temperamentvoll ans Werk gehst. Also den Stoff lieber sanft führen, anstatt zu fest daran ziehen. Hast du einen Obertransportfuß an deiner Maschine, kann das von Vorteil sein.

Was Musselin alles kann

Zart und zart gesellt sich gern. Deswegen ist der feine und pflegeleichte Stoff ideal für Babys. Praktisch die gesamte Ausstattung vom Hemdchen über den Strampler bis zu den Stoffwindeln kann aus Musselin sein. Das Baby wird es lieben.

Aber auch Erwachsene entdecken diesen Stoff mehr und mehr. Es überzeugt die Saugkraft bei den Baumwollstoffen ebenso wie das sanfte Anschmiegen des Stoffes.  Gerade Sommerkleider, Tunika, Blusen und Tops werden gerne aus Musselin genäht.

Was Musselin gut tut

Nur in den Trockner will der edle Stoff nicht. Das war es aber auch schon mit der Empfindlichkeit. 30 Grad sind kein Problem. Und beim Bügeln entscheidet deine persönliche Vorliebe: Bist du eher für glatt und fein oder liebst du die Crinkle-Optik.

 


Cord: Der Robuste unter den Zeitlosen

Dieser Stoff ist nie wirklich out und ein Cord gleicht nie dem anderen. Typisch für ihn ist sein Gerippe, das unterschiedlich weit auseinander stehen kann. Die längs verlaufenden Streifen geben dem Stoff die notwendige Optik aber auch eine robuste Struktur.

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Sorten von Cord. Entscheidend ist die Anzahl der Rippen pro 10 cm:

  • Feincord: 40 Rippen / 10 cm Stoff

  • Genuacord: 25 - 40 Rippen / 10 cm Stoff

  • Trenker-/Breitcord: 10 - 25 Rippen / 10 cm Stoff

  • Kabelcord: 10 Rippen / 10 cm Stoff

Letzteres ist der gröbste Cord, der zu finden ist.

Nähen mit Cord

Vernäht man Cord, muss man unbedingt darauf achten, in die gleiche Strichrichtung zu arbeiten. Andernfalls machst du dir das Leben durch das Sträuben der feinen Härchen unnötig schwer. Alle Stofflagen müssen also in eine Richtung ausgelegt sein. Für Cord braucht es je nach Stärke schon eine recht stabile Nadel (in etwa 90). Bei feinerem Cord geht es auch mal zwischen 70 und 80.

Was Cord alles kann

Stets beliebt sind Hosen oder Hemden aus Cordstoff. Greift man zu feinem Cord, entstehen auch schöne und alltagstaugliche Röcke. Immer wieder gerne werden auch Beutel genäht. Der robuste Stoff schützt den Inhalt vor Stößen und auch mal vor einem kleinen Regen. Auch hier kannst du dich in deiner künstlerischen Freiheit nach Belieben austoben.

Was dem Cord gut tut

Cord ist nicht nur robust, sondern auch pflegeleicht. Er lässt sich bei 40 Grad waschen und lieber auf der Leine trocknen. Bügeln ist ebenfalls kein Problem. Das Eisen schwebt fast über den Stoff. Allerdings solltest du ihn vorsichtshalber auf links drehen.

 


Fleece Stoff: Der Flauschige für kühle Tage

Fleece ist ein maschinell hergestelltes Gewebe, das erstmals in den 1970igern in Erscheinung trat. In den USA entwickelte man ein Verfahren, das aus recycelten Plastikflaschen Fleece herstellte. Upcycling ist also nicht unbedingt ein neues Phänomen. In der Regel ist der Hauptbestandteil Polyester. Er kommt aber auch in Baumwolle vor.

Nähen mit Fleece

Fleece erwartet keinen großen Aufwand. Wie alle Polyesterstoffe benötigt er keine Vorwäsche. Wichtiger ist es, den Stoff in einem separaten Raum oder günstigstenfalls im Freien zuzuschneiden, denn er lässt ganz schön Fusseln, die kaum zu bändigen sind.

Für das Maschinengewebe greifst du am besten zu einer Microtex-Nadel. Die Stärke richtet sich nach der Dicke des Stoffes. Für stärkeres Gewebe etwa 90, für dünneres 70. Von Bedeutung ist, dass auch das Garn aus Polyester besteht. Bei einem Baumwollgarn besteht die Gefahr, dass es reißen könnte. Für eine stabile Vernähung von Fleece bietet sich der Zickzack- oder der Dreifach-Geradestich an.

Was Fleece alles kann

Fleece hat eine Menge wunderbare Eigenschaften im Gepäck. Es ist extrem widerstandsfähig, eine Weile wasserabweisend, knittert nicht und isoliert zuverlässig die Wärme. Damit wird der Stoff zum idealen Outdoorbegleiter und steht für jedes Abenteuer abfahrbereit in den Startlöchern.

Was dem Fleece gut tut

Was nicht knittert, muss auch nicht aufwendig gebügelt werden. Wenn du unbedingt willst, dann nur auf niedriger Stufe. Aber auch sonst ist der Stoff leicht zu handeln. Einfach in den Schonwaschgang der Waschmaschine - fertig. Einen Weichspüler braucht es nicht. Im Gegenteil - zu viel Chemie beeinträchtigt die Atmungsaktivität. Ähnliches gilt für das Waschmittel, zu viel des Guten lässt den Stoff unangenehm riechen. Je natürlicher desto besser für das Fleece. Zum Trocknen gehört er also an die Luft und nicht in den Trockner. Das könnte das Material schädigen.

Wenn sich Fleece von seiner schlechten Seite zeigt

Dann möpst er nach dem Waschen schon ein wenig. Allein seine Schuld ist das nicht. Entweder hat er zu viel Waschmittel abbekommen oder war zu lange nass. Aber auch hier gibt es leichte Abhilfe. Es hilft leider nicht, den Fleecestoff nochmals wie gehabt zu waschen. In so einem Fall muss er mit Natron behandelt werden. Hierfür gibst du das Natronpulver großzügig auf den Stoff und lässt alles eine gute Zeit einwirken. Anschließend kommt er mit wenig Waschmittel wie besprochen in den Schonwaschgang. Dann klappt es auch wieder mit dem feinen Geruch.

 


Steppstoff - der Vielseitige unter den Leichten

Der Grund warum er in der Beliebtheitsskala ganz oben steht, liegt in seiner speziellen Verarbeitung. Dafür werden zwei Stofflagen durch eine Steppnaht miteinander verbunden. Durch diese Art der Verbindung entstehen Längs- und Quersteppungen sowie Rauten. Das bekannte Steppmuster kommt in den unterschiedlichsten Ausführungen daher und kann alle möglichen Stoffarten umfassen.

Was Steppstoff alles kann

Weist der Stoff einen hohen Baumwollanteil auf, solltest du ihn, damit er sich nicht zusammenzieht, vor der Vernähung waschen. Um Schaden am Stoff zu vermeiden, solltest du beim Zuschnitt die Stoffnähte beachten. Eine Jerseynadel ist hier das richtige Nähwerkzeug für den Stoff. Die Stärke selbst hängt von der Beschaffenheit des Oberstoffs ab. Nicht verkehrt ist, wenn du im Vorfeld ein wenig mit dem Stoff experimentierst und einige Nähproben erstellst. Auf diese Weise kannst du austesten, welche Stichlänge und Fadenspanne sich anbietet.

Was der Steppstoff alles kann

Dieser Stoff ist der Renner unter der Winterbekleidung, weil er auf der einen Seite leicht ist, auf der anderen Seite gut wärmt und auch noch top aussieht. Ideale Nähprojekte wären also Mäntel, Jacken aber auch Pullis für Kinder. Auch in Form von Taschen und Kissenbezügen macht der Steppstoff eine perfekte Figur.

Was dem Steppstoff gut tut

In den meisten Fällen kann der Stoff in die 30-Grad-Wäsche. Nicht wärmer, da ihn die Viskose ein bisschen hitzeempfindlich macht. Deswegen sollte er auf die Leine und nicht in den Trockner. Besser noch als aufhängen ist es, den Stoff formgerecht auszulegen. Dann verzieht sich das gute Stück nicht. Wenn bügeln, dann nur bei niedriger Temperatur. Du weißt schon, die Viskose - ist klar.
 


Frottee - das Wellnesshighlight unter den Stoffen

Der Frotteestoff verfügt über eine besondere Struktur, die ihn ziemlich saugfähig und griffig werden lässt. Verantwortlich dafür sind seine bemerkenswerten Schlingen, entweder auf einer oder beiden Seiten des Stoffes. Für Frottee lassen sich einige Grundmaterialien verwenden. In der Regel ist er aus Baumwolle, versetzt mit einem kleinen Anteil an Polyamiden.

Was Frottee alles kann

Frottee braucht ein scharfes Zuschneidegerät, weil er sonst dazu neigt, verstimmt und schnell ein paar Fäden zu ziehen. Auch hier lohnt sich das Waschen im Vorfeld, damit er seine endgültige Nähposition einnimmt und sich nicht mehr allzu sehr verzieht. Für das Anzeichnen der Nähte greifst du am besten auf Schneiderkreide zurück.

Die Nadel selbst muss schon ein bisschen Stärke aufweisen. Sie sollte zwischen 75 und 90 liegen. Beim Nähen ist ein wenig Achtsamkeit gefragt, weil sich die Schlingen des Stoffes leicht in der Maschine verfangen können. Hier kann dir ein bisschen Backpapier helfen, dass du zwischen Transporteur und Frottee legst.

Was Frottee alles kann

Aufgrund seiner Saugfähigkeit bietet sich Frottee ideal für alles an, was im Badezimmer oder im Wellnessbereich geschieht. Nicht nur in Kontakt mit Wasser, auch das Aufnehmen von Schweiß gelingt vornehmlich und lässt auf der Haut ein angenehmes Gefühl zurück. Bademäntel, Waschlappen und Handtücher sind also ideale Nähvorhaben. Auch Strandbekleidung kommt mit diesem Stoff perfekt zurecht und Strampler für den Nachwuchs garantieren ein absolutes Wohlgefühl.

Was dem Frottee gut tut

Was viel mitmacht, muss auch gut gereinigt werden können. Frottee ist ein pflegeleichter und gleichzeitig widerstandsfähiger Stoff, der locker bei 60 - 95 Grad gewaschen werden kann. Auch der Trockner kann ihm gar nichts anhaben, nur Weichspüler sollte man ihm nicht zusetzen. Das geht definitiv auf Kosten der Saugfähigkeit.

Frottee musst du eigentlich nicht bügeln. Falls doch, dann bitte nur auf niedriger Stufe. Es kann passieren, dass sich der Stoff durch den Kalkgehalt des Wassers verhärtet. In diesen Fällen kann Haushaltsessig helfen: Eingeweicht in 3 Teile Wasser im Verhältnis zu einem Teil Essig, kitzelst du wieder den Softie aus ihm hervor. Anschließend normal in die Wäsche, dann sollte auch der Essiggeruch kein Thema mehr sein.

  


Spitze: Der Romantiker für Stoff und Ware

Der Stoff für die elegante Frau von heute. Er ist aus ihrem Schrank nicht mehr wegzudenken und ein Musst-have für jede Garderobe. Ursprünglich kommt der Stoff aus Italien und wird dort seit dem 15. Jahrhundert verarbeitet. Es gibt verschiedene Arten der Spitze, wie z. B. die Reticella-Spitze, die Weißstickerei oder die orientalischen Spitze. Allen gemein ist der verspielte Charakter und die wahnsinnige Vielfalt, die über verführerische Kleidung für die Frau hinaus geht. Ganze Mitgiften sind aus Spitze gezaubert worden.

Nähen mit Spitze

Um Spitze zu vernähen, bedarf es ein vorsichtiges Händchen. Du solltest dich erst daran wagen, wenn du ein bisschen Erfahrung gesammelt hast. Am besten greifst du auch zu den Zarten unter den Nadeln, entscheidest dich für eine geringe Stichlänge und legst die Spitze, wenn du sie kombinierst unter den zweiten Stoff, damit du an dem feinen Stoff keinen Schaden anrichtest. Bei der Verarbeitung von Spitze zahlt sich Vorsicht und langsames Tempo aus.

Was Spitze alles kann

Die Klaviatur von Spitze ist fast unendlich bespielbar: schicke und elegante Kleider, verspielte Borten, verführerische Wäsche, aber auch Dekorationsartikel, Tischware und Gardinen. Der Kreativität sind bei diesem Stoff keine Grenzen gesetzt.

Was der Spitze alles gut tut

So mondän die Spitze auch ist, so anspruchsvoll ist sie auch in der Pflege. Ein Wäschesack für die Maschine ist Pflicht und die Temperatur hört bei 40 Grad auf, sonst ist die Spitze nicht mehr wieder zu erkennen. Ist der edle Stoff aus lang vergangenen Zeiten und noch aus Großmutters Schatzkiste, ist Handwäsche angesagt. Sie sollte lediglich in lauwarmes Wasser eingelegt und mit ganz wenig Waschmittel in Berührung kommen. Bereits nach kurzer Einwirktet sollte das Bad in der Lauge ein Ende haben. Am besten lässt man Spitze in der Luft trocknen. Der Trockner ist absolut tabu.

 


Jacquard - der Prunkvolle im Haus

Jacquard geht auf den gleichnamigen Erfinder zurück, der eine bestimmte Bindungsart der Stoffe kreierte und damit die Gestaltung mit komplexen Mustern möglich werden ließ. Seide, Viskose, Baumwolle, aber auch synthetisches Material können nach Joseph-Marie Jacquard miteinander in Verbindung treten, indem sie in dieser speziellen Technik gewebt werden. Zu den grundlegenden Jacquard-Geweben gehören Brokat, Matelassé und Damast. Bei Brokat kommen goldene oder silberne Glanzfäden zum Einsatz, Matelassé hält auf seiner rechten Stoffseite ein Muster bereit und Damast wird so verarbeitet, dass Figurmuster entstehen.

Was Jacquard alles kann

Gerade bei Jacquard muss beim Zuschnitt die Richtung des Musters im Auge behalten werden. Die Nadeldicke richtet sich wie fast immer nach der Dicke des Stoffes. Mit einer Jersey-Nadel müsstest du gut zurecht kommen, mit einem elastischen Stich ebenso. 

Was Jacquard alle kann

Gehört man nicht zur adeligen Gesellschaft und benötigt deswegen gerade keine glanzvolle Abendrobe, bietet sich Jacquard für die Inneneinrichtung geradezu an. Ob für Wandbehänge, Vorhänge, Verschönern von Möbeln oder aber zum Ausbessern von Polsterstücken - Jacquard ist stets eine gute Wahl. Der Stoff ist robust und kommt gleichzeitig optisch elegant rüber.

Dafür muss man nicht unbedingt zu den Anhängern des Barock gehören. Auch heutzutage eignet sich der prunkvolle Stoff für Bettwäsche und viele weitere Haushaltstextilien. Wer ein bisschen aus der Masse herausragen möchte, der kann sich auch an T-Shirts, Jacken und Pullovern versuchen.

Was Jacquard gut tut

Weniger ist hier mehr. Jacquard verträgt nur den Schonwaschgang und das mit eher geringen Temperaturen. Sonst verliert der besondere Stoff schnell den speziellen Glanz oder einzelne Fäden. Und das wäre doch sehr schade.

 

Wir sind uns sicher, dass es bei dem ein oder anderen Stoff schon Klick gemacht hat. Je nach dem was du vorhast, wie fit du schon bist und welche Ansprüche du an dich hast. Mit unseren Hilfestellungen möchten wir dir jedenfalls die Freude am Nähen versüßen und dich in der Verarbeitung der Stoffe unterstützen.

Mehr Inspirationen für dein nächstes Nähprojekt findest du in unserem Shop. Dort wimmelt es nur so vor bunten und hochwertigen Baumwollstoffen. Viel Spaß beim Stöbern.


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